In welche Form kann ich sie gießen
die kleinen Niederlagen des Alltags, die Trauer, das leise Entsetzen
der müden Knochen, die am Morgen die Zeit noch genießen,
sich zu recken, zu strecken und keine Lust verspüren, sich in Bewegung zu setzen
Wie kann ich sagen, worüber niemand gerne spricht
die Puzzleteile im Kopf, wo eins nur mühsam den Weg zum anderen findet
die Ohren müde vom lärmenden Leben, das nachlassende Gesicht
all das, was manchmal erdrückend den Mut nimmt und Kräfte bindet
Und der Trotz, der sich regt, sich nicht zu beugen
der unbändige Wunsch, noch vieles zu erleben
was damals nicht ging oder ich bereit war zu verleugnen
die Kraft, die mich ausbremst, nicht mehr ausreicht, mich zu bewegen
das zu tun, was ich immer schon erträumte und mich nicht traute
zu wollen
und doch und doch und jetzt erst recht
was nützt es, dem Leben, dem Schicksal, dem Gott weiß was zu grollen
kein Mensch muss müssen, ich kann, ich will, ich bin nicht gerecht
mit mir selbst gehe ich zu hart in Gericht
was hat schon Gewicht?
Die Sonne am Morgen, der Bach, der übermütig in sein Bett sich ergießt
der Mond, der freundlich mir die Nacht erhellt
das Blut, das pochend durch meine Adern fließt
das Herz, das aufgeregt beim Universum ein verwandtes Du bestellt…