Guten Morgen zu Tag 2 meines Reisetagebuchs, das ich mir als Mischung von Erinnerungen, Beobachtungen und Infos über Borkum vorstelle für diejenigen Leserinnen und Leser, die die Insel noch nicht kennen und so vielleicht Lust bekommen, ihren nächsten Urlaub dorthin zu planen, oder auch für Borkumkenner, die mit mir im Geiste meine Ausflüge begleiten.
Zurück zu Tag 2. Nach der ersten Nacht in meinem Quartier in dieser herrlichen Ruhe empfängt mich zunächst ein eher trüber Himmel. Ich frühstücke – es gibt ein reichhaltiges Buffet – und mache ich auf den Weg zu meiner ersten Radtour in diesem Jahr. Zuerst fahre ich zur Tourismusinformation gegenüber dem Bahnhof, wo ich mir den Veranstaltungskalender für August und einen Stadt- und Radwegeplan hole. Den vom letzten Jahr habe ich natürlich wieder zu Hause liegen gelassen. Eigentlich kenne ich die Wege ja schon in- und auswendig, aber wer weiß, vielleicht gibt es auch noch etwas Neues.
Das Wetter ist wechselhaft, heißt, sonnige Abschnitte wechseln in schneller Folge mit Schauern. Ich fahre auf der Verlängerung der Promenade mit dem Fahrrad zunächst am Café Sturmeck vorbei, weiter bis zum Café Seeblick und biege dort rechts ab und dann wieder links in den Rundweg Waterdelle durch Dünen- und Waldgelände.
Den Flughafen lasse ich rechts liegen und fahre weiter durch die Dünen bis zum Café Bauernstuben im Ostland. Ich mache hier erstmal Station, da sich der Himmel gefährlich verdunkelt. Gleich nebenan gibt es noch das Café Ostland, so dass der Radler die Auswahl hat…Nach dem reichhaltigen Frühstück steht mir noch nicht der Sinn nach Essbarem, so dass ich mich mit einem Milchkaffee begnüge und ein wenig lese. Bevor ich die Fahrt Richtung Neuer Deich fortsetze, da sich die Sonne gerade wieder zeigt, besuche ich noch das Örtchen für Froulü und scheitere fast wieder einmal am Handtuchautomaten. Wie bekomme ich jetzt hier wieder ein Papierhandtuch heraus? Muss ich die Händer unter dem Gerät hin- und her bewegen oder davor? Weder noch. Diemal muss ich auf einen Sensor drücken, bis ich das gewünschte Papier erhalte. Oh, wie blöd komme ich mir immer vor in solchen Fällen.
Bevor man auf den Deich fährt, sollte man die Aussicht über das Wattenmeer auf einer Bank am Info-Punkt genießen.
Wem der Gegenwind auf den Rad nichts ausmacht, für den ist es egal, aus welcher Richtung er auf den Deich fährt, wer sich die Windkraft lieber zunutze macht, der sollte morgens die Nase in den Wind halten und schauen, dass er oder natürlich auch sie den Wind im Rücken hat (also vom Ostland aus sollte der Wind auch aus dem Osten wehen).
Nach einem kleinen Mittagsschläfchen in meiner Pension – man ist ja auch nicht mehr die Jüngste und außerdem im Urlaub, begebe ich mich an meinen Lieblingsort, in das Café „Ria’s Beach“ auf der Strandpromenade. Ist das jetzt Schleichwerbung? Keine Ahnung. Ich sage auch dazu, dass es noch weitere Cafés auf der Promenade gibt und dort kann sich jeder den Platz suchen, der ihm/ihr am besten gefällt.
Diese Promenade mit Musikpavillon und Cafés mit Blick auf das Meer ist für mich das ganz Besondere auf Borkum. Da kommen wieder meine Erinnerungen ins Spiel. Damals Ende der 1960er Jahre gab es noch keine Cafés, sondern einen durchgehenden Raum – die Kurhalle – in der Mitte ein Rondell mit Tanzfläche und Orchester. Ja, dort spielte noch ein ganzes Orchester auf zum Kurkonzert mit Medodien wie dem Bolero von Maurice Ravel oder dem Can Can aus Paris…und die Eltern machten sich chic für den Tanzabend…
Am Abend gibt es noch ein Jazz-Konzert im Restaurant Upholm. Das ist oft was los mit Live-Musik. Wer Lust hat…..