Heute, Freitag, ist das Wetter einfach nur schön. Und so verbringe ich den Tag fast wie immer mit einer Partie Minigolf (bin jetzt allerdings ganz einfach überspielt), einer Radtour, die mich heute bis zum Hafen hinaustreibt, und den üblichen Milchkaffee- und Cappuccino-Pausen.
Ich fahre nicht zum Anleger, sondern bis zum Café am sogenannten Yachthafen (oben zu sehen). Ich finde diese Stelle nicht unbedingt reizvoll, da in unmittelbarer Nähe – sehr nah – ein Windrad seine Runden dreht. Aber, wenn ich Lust habe, eine längere Strecke mit dem Rad zu fahren, dann bietet sich dieser Ausflug an.
Heute betrachte ich die Landschaft und die Vogelwelt insbesondere natürlich mit anderen, aufmerksameren Augen….
Am Spätnachmittag mache ich in den letzten Sonnenstrahlen noch einmal Halt in dem kleinen Café am Alten Leuchtturm. In der Tasche trage ich immer etwas zu Lesen und mein Sudoko-Rätselheft bei mir, wenn ich meine, mich neben der Betrachtung der Natur noch anders beschäftigen zu müssen.
Am Abend ist der Auftritt der Borkumer Trachtengruppe auf der Promenade angekündigt. Das ist eigentlich nicht so mein Ding, aber ich möchte schon noch ein bisschen rausgehen. Die Promenade ist rappelvoll. Kein Wunder, endlich ist es warm und man kann sich auch zu fortgeschrittener Stunde noch auf einer der Terrassen aufhalten. Neben der Trachtengruppe tritt eine Folk-Gruppe aus Emden auf. Das gefällt mir schon besser, singen sie doch durchaus politische Lieder. Mit Blick auf die Flüchtlinge haben sie ein Lied komponiert mit dem Hinweis, dass diese Menschen alle unsere Freunde sind, wir kennen sie bloß noch nicht. Natürlich kann man das pauschal nicht so sagen, auch meine anderen bundesdeutschen Mitmenschen sind nicht alle meine Freunde, aber das Bild finde ich trotzdem gut…
Samstag
Entgegen der Wettervorhersage bleibt das Wetter bis in den Nachmittag hinein gut. Heute begnüge ich mich am Vormittag zunächst mit einer kleinen Radtour zum Café Seeblick.
Anschließend mache ich bei auflaufendem Wasser einen langen Spaziergang zur Wasserkante und bleibe wie immer bei solchen Gelegenheiten im Muschelfeld hängen und sammle Muscheln. Das ist ein unwiderstehlicher Reflex und entspannt mich einfach nur. Daher sind in meiner Wohnung auch fast überall kleine Behältnisse mit besagten Muscheln zu finden.
Ich beobachte am Strand die Mütter und vor allem Väter, die mit ihren Kindern gegen die herannahenden Wellen Burgen bauen. Ja, das haben wir damals natürlich auch mit Inbrunst getan!
Irgendwie habe ich in diesem Jahr ganz vergessen, dass ich doch sonst jedes Jahr im Meer baden gegangen bin! Wahrscheinlich, weil es in der ersten Woche zu kalt war. Die Dinge verändern sich eben, und so bin ich dieses Mal einfach nur spazieren gegangen. Ehrlich gesagt, halten mich die Quallen auch vom Bad im offenen Meer ab. Sonst aber für mich immer ein unvergleichliches Gefühl, auf den Wellen zu treiben und in den Himmel zu schauen.
Am Abend, als ich in mein Quartier zurückkehren will, spielt gerade die freiwillige Feuerwehr mit ihrem Blasorchester am Bahnhof auf, wie sie es auch jedes Jahr tut. Das ist was für die kleinen Kindern und ihre Eltern und für die Älteren. Alle anderen schämen sich wahrscheinlich, sich für so eine Musik zu begeistern. Mich freut’s. Heute gibt es eine besondere Einlage von einem Krefelder (ich glaube mich zu erinnern, dass der Herr aus Krefeld kam) Dudelsackspieler in traditionneller Montur. Er gibt einige Soli zum Besten, aber schwierig wird es, als er seinen Einsatz sucht in das Spiel des Orchester. Es bedarf dreier Anläufe, bis die Harmonie hergestellt ist. Zur allgemeinen Erheiterung.
Ein sehr schöner Tag….