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Indoor Agility

Heute ein ganz neues Thema, oder nein, oder doch…Seit einer Woche bin ich nun mit dem „Unterschenkelwalker“ (s. oben) ausgestattet und kann mich aufrecht durch die Wohnung bewegen. Humpelnd immer noch, da es eines Höhenausgleichs zwischen dem rechten, beschuhten und dem linken, unbeschuhten Fußes bedürfte, was wiederum eine größere aushäusige Aktion erforderlich machen würde, nach der mir immer noch nicht der Sinn steht.

Habe ich schon berichtet – nein habe ich glaube ich nicht – dass zeitgleich mit meiner Rekonvaleszenz bei uns zu Hause eine größere Renovierungsaktion stattfindet? Hat sich irgendwie so ergeben, und auch wenn mir zwischendurch immer wieder Zweifel kommen, ob es richtig war, beide Ereignisse zusammen zu legen, so nützt jetzt ja alles Jammern und Heulen nichts. Ich, mein Sohn und ich, stecken mitten drin und müssen da durch.

Heißt: Vergangene Woche Dienstag rückte der Tischler (T) an, um sämtliche Türen erstmal herauszureißen…………………………………………………………………………………………..

Von der Lärm- und Staubbelastung will ich hier gar nicht reden. Nachdem er erfolgreich alle alten Türen ausgebaut und die neuen Rahmen eingesetzt hatte, füllte er die Zwischenräume mit Kaltschaum (ist das die richtige Bezeichnung?) auf, die die Rahmen an das Mauerwerk binden sollen. Damit das alles richtig zusammen hält und die Rahmen keine Beulen schlagen durch den sich ausdehnenden Schaum, baute  T. zwischen jede Tür (5 an der Zahl) je zwei Spreizen (nicht Zwingen, wie anfänglich geschrieben, denn es soll ja nichts zusammen gehalten, sondern gespreizt werden, so viel Zeit muss sein) ein.

2016-11-20-22-17-20

Die Szene wurde ein paar Tage später nachgestellt am Beispiel der Tür vom Wohnzimmer zum Flur.

Die Spreizen mussten bis zum nächsten Morgen an dieser Stelle bleiben, bis der Schaum ausgehärtet war.

Nun dachte ich, dass ich auch diese Hürde mit links (ist ja auch mein heiles Bein) würde nehmen können, war ich doch im Überwinden von Hindernissen inzwischen einigermaßen geschult und erfinderisch. T. warnte uns, dass das kein Kinderspiel sei. Ich grinste innerlich. Bis, ja, bis es zum Praxistest kam: Ich musste vom Wohnzimmer ins Bad und hatte somit zwei Hindernisse zu überwinden. Das 1. – oben im Bild zu sehen – ging noch relativ einfach. Ich musste mich lediglich entscheiden, mit welchem Fuß in- oder exklusive Unterschenkelwalker ich die Stange zuerst überwinden wollte (ein Überspringen kam für mich nicht in Frage, aber auch mein Sohn musste mangels ausreichendem Anlauf von dieser Alternative Abstand nehmen). Also schlängelte ich mich zwischen beiden Stangen hindurch. Das Badezimmer hingegen war nicht so leicht zu erreichen, denn die Tür ist im Vergleich zum Wohnzimmer noch eine Ecke schmaler. Mein Sohn, sehr schlank von Natur, tat sich schwer. Ich schob es darauf, dass er größer ist als ich und ihm die gymnastischen Verrenkungen von daher schwerer fielen als mir. Im ersten Anlauf versuchte ich dann die Variante „unten durch kriechen“. Erinnerte mich irgendwie an die Grundausbildung beim Bund, die ich natürlich nicht persönlich miterleben durfte. Jetzt bekam ich eine konkrete Vorstellung davon. Am Ziel angekommen, verwarf ich aber auch diese Lösung bei der Vorstellung, denselben Weg noch mehrmals in der Nacht und schlaftrunken gehen bzw. kriechen zu müssen.

Dann blieb nur noch, meine Ehre zu retten und mich elegant zwischen beiden Stangen  hindurchzuwinden…..Elegant war jetzt was anderes, aber immerhin, ich gelangte ans heiß ersehnte Ziel meines Bedürfnisses, nicht ohne Panik, auf halben Wege stecken zu bleiben und vom meinem Sohn  wieder herausgezogen werden zu müssen.

Indoor Agilitiy Training für Gehbehinderte!

Splitläsion der Peronaeus brevis Sehne – oder Bericht von der Krankenstation

So, liebe Leserinnen und Leser, da bin ich wieder…..und wie ihr lesen könnt, hatte mein Schweigen u.a. damit zu tun, dass meine Peronaeus brevis Sehne rechts wohl gemeint hatte, sich spalten zu müssen und ein chirurgisches Eingreifen erforderlich machte. Dieser Bericht ist also speziell, aber nicht ausschließlich, für Leidensgenossinnen und -genossen. Die o.g. Sehne zieht hinter dem Knöchel entlang und unterstützt u.a. beim Stehen auf den Zehenspitzen. Wenn sie ihren Dienst teilweise oder ganz einstellt, führt dies zu schmerzhaften Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Das zum Hintergrund.

Vor einer Woche unterzog ich mich also nach jahrenlangem Hin- und Her und wechselnden Diagnosen dem besagten Eingriff. Ich hatte noch Glück, dass die Sehne genäht werden konnte. Die vermuteten „freien Gelenkkörper“ wurden nicht aufgefunden und auch an den Bändenr und Sehnen auf der linken Gelenkseite mussten keine Reparaturarbeiten vorgenommen werden.

Donnerstag vor einer Woche musste ich mich zunächst in die P-Klinik zu den Aufnahmeformalitäten und -untersuchungen begeben. U.a. nahm mir Dr. M. Blut ab (ich begrüßte ihn ganz fröhlich, da wir schon vor wenigen Wochen das Vergnügen gehabt hatten anläßlich eines Tages der offenen Tür der besagten Klinik und er mir schon damals Blut abgenommen und meinen Blutdruck gemessen hatte. Damals machte ich auch gleich noch einen Test, um zu prüfen, ob ich noch alle Latten am Zaun habe und im Obergeschoss noch alle Lampen brennen, den ich mit Bravour bestand (wäre ich durchgefallen, wäre ich zweifelsohne für die Einweisung in die Psychiatrie reif gewesen angesichts der Aufgaben). Diesen Test konnten wir uns heute also ersparen. Ich taperte von Station zu Station, bis alle Daten aufgenommen und Voruntersuchungen absolviert waren und nach drei Stunden durfte ich wieder nach Hause…

Am folgenden Tag hatte ich mich um 7:00 Uhr morgens (ganz, ganz schlechte Zeit für mich und meinen Körper) wieder einzufinden. Am Tag zuvor hatte ich schon in Erfahrung gebracht, dass ich die letzte in der Reihe der zu Operierenden sein würde und ich bis mittags würde (nüchtern) warten müssen. War jetzt nicht so schlimm, denn ich konnte schon mein Zimmer/Bett beziehen zusammen  mit P. (alle auftretenden Namen wurden von der Redaktion geändert) , die ebenfalls operiert werden sollte. Circa 1 Stunde vor dem Eingriff bekam ich dann auch noch eine „Scheiß-egal“ – auf hochdeutsch Beruhigungstablette. so dass ich schon in tiefem Schlaf lag, als ich abgeholt wurde. Halbwegs wieder wach, wurde mir jeder einzelne Schritt vom Zimmer bis in den Operationssaal mündlich mitgeteilt. Herr Dr. T. setzte mir dann noch eine Maske aufs Gesicht und – schwupp – war ich weg. 3 1/2 Stunden später wachte ich langsam wieder auf und Dr. B. erklärte mir, was er gemacht hätte, meinte aber, dass ich das wohl nicht behalten würde. Ich konterte glasklar, dass ich alles abgespeichert hätte. Dann meinte ich noch, dass ich ihn mit Brille in Erinnerung hätte, was er jedoch kategorisch zurückwies.

Unter der Betäubung verlief die erste Nacht schmerz- und auch sonst komplikationslos…